Dienstag, 16. November 2010

The City That Never Sleeps

Eigentlich wollte ich heute Abend gar keinen Blog schreiben, sondern lieber was für die Uni machen. Eigentlich. Denn heute Nachmittag war ich in der New York Public Library und habe mir deutsche Zeitungen in New York aus dem Jahr 1917 angeschaut - für mein Forschungsprojekt in meinem Seminar über die Geschichte von New York. Die zehn Minuten Fußweg zur Path-Haltestelle waren dann aber so ein kleines schöne Erlebnis, dass ich gern davon erzählen will.

Wenn man aus der New York Public Library rauskommt, steht man an der 42nd Street, also mitten drin in Midtown mit den Wolkenkratzern und tausend Lichtern überall. Mittlerweile hat auch hier der Herbst Einzug gehalten und die Zeit wurde umgestellt (übrigens eine Woche später als überall sonst), so dass es schon dunkel war, als ich mich auf den Weg gemacht habe. Direkt an der nächsten Ecke steht der Bank of America Tower, das zweithöchste Gebäude in New York und das vierthöchste Gebäude in Amerika.


Wenn man sich um 180 Grad dreht, hat man einen guten Blick auf das Chrysler Building, das dritthöchste Gebäude New Yorks. Für die, die sich jetzt wundern, was das höchste ist: Das ist das Empire State Building. Aber nur noch bis 2013. Dann soll das One World Trade Center fertig werden und der höchste Wolkenkratzer in New York sein.


Zwischen Bank of America Tower und Chrysler Building steht dieses Gebäude, das unten nach außen gewölbt ist, ein bisschen wie das Segel von einem Schiff. Ich habe mich schon immer gefragt, was das für ein Gebäude ist und ob die Architektur da eine bestimme Bedeutung hat. Sachdienliche Hinweise bitte an mich.


Eine weitere Kuriosität in New York sind übrigens Häuser, die nach oben hin schmäler werden. Das liegt an der "Zoning Law". Die wurde erlassen, als die Gebäude in New York immer höher wurden. Die Stadtverwaltung hatte Angst, dass durch die hohen Wolkenkratzer alle Straßen ganz dunkel werden, wenn keine Sonne mehr bis auf die Straßen herunterkommt. Je höher Gebäude werden, umso mehr müssen sie nach oben hin zurückgestuft werden.


Ich schweife schon wieder ab. Was ich eigentlich erzählen wollte: Direkt hinter der New York Public Library und auf meinem Weg zum Zug befindet sich der Bryant Park. Der wird jetzt im Herbst und Winter und in der Vorweihnachtszeit (die habe ich hier offiziell eingeläutet, als ich am 5.11. den ersten Weihnachtsbaum gesehen habe) zu einem Weihnachtsmarkt umgestaltet.


Ist natürlich nicht ganz wie ein deutscher Christkindlmarkt, aber der Markt hat trotzdem eine sehr schöne Atmosphäre. Es war sehr festlich und alles hell erleuchtet. Die Stimmung ist sehr schwer zu beschreiben. Hell und bunt und doch auch gleichzeitig ruhig und entspannt. Als ich durchgegangen bin, hat mich das irgendwie ganz glücklich gemacht.


Neben den Gassen mit den kleinen Häuschen, in denen Schmuck, Crepes, Schals und Weihnachtsdekoration verkauft werden, gibt es eine große Eisfläche. Es war schön, den Leuten beim Eislaufen zuzuschauen. Wenn man da Schlittschuhe ausleihen kann, werde ich da noch mal mit mehr Zeit hingehen und ein bisschen über das Eis gleiten.


Eine andere Sache, die mir heute das erste Mal richtig aufgefallen ist: New York ist wirklich die Stadt, die niemals schläft. Oder besser gesagt die Stadt, in der es nie richtig Nacht wird. Obwohl es eigentlich schon dunkel ist, wird der Himmel nie wirklich dunkel. Die vielen Lichter in der Stadt lassen den Himmel in einem ganz ungewöhnlichen Licht erscheinen, das eher lila wirkt. Das schafft zusammen mit den Lichtern von Autos, Ampeln, Werbe-Bildschirmen und Bürofenstern eine ganz ungewöhnliche und unvergleichbare Atmosphäre, die es so wahrscheinlich nirgendwo sonst gibt.

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