Montag, 31. Januar 2011

Rutgers und der Schnee

Ein Posting über den Schnee - wieder einmal.

Rutgers und auch die ganze Stadt Newark haben ein Verhältnis zum Schnee, das ich mal als "eigenartig" beschreiben würde.

In meinem ganzen Leben in Deutschland hatte ich bis jetzt ein Mal schneefrei. Das war, als ich in der Grundschule war, und eigentlich war es noch nicht mal richtig schneefrei, sondern kältefrei. Da ist nämlich in der alten Grundschule in Mammendorf die Heizung ausgefallen. Und nachdem wir arme Drittklässler einen Tag lang frierend in Jacken und Schals in der Schule gesessen sind, haben sie sich am nächsten Tag freundlichweise entschieden, uns frei zu geben.

Seit ich hier in Newark studiere, gab es jetzt schon zwei schneefreie Tage. Für morgen wird der dritte erwartet. Offenbar erwartet Rutgers schon, dass der Schnee Einfluss auf die Funktionstüchtigkeit des Computernetzwerks haben könnte. In einer E-Mail, die heute vorsorglich an alle Studenten geschickt wurde, heißt es:

"Assuming all computing systems are operating, in the event of weather-related closings or delays, the latest campus status will be updated on the R-N website, and an email sent to your Rutgers email account."

So weit, so gut.

Dazu sollte ich aber sagen, dass die hier gerne etwas übertreiben, was die Menge des Schnees angeht. Am ersten schneefreien Tag war gar nicht so viel - 20 cm, das war's. Beim zweiten Schneetag letzte Woche hat der Nationale Wetterdienst am Tag vorher folgende Warnung herausgegeben:

"A winter storm warning for heavy snow means severe winter weather conditions are expected or occurring. Significant amounts of snow are forecast that will make travel dangerous. Only travel in an emergency. If you must travel... Keep an extra flashlight... food... and water in your vehicle in case of an... emergency."

Wohlgemerkt war diese Warnung nicht für Alaska, sondern speziell für die Region Newark/New York gedacht. Ich muss zugeben: Es hat an dem Tag dann auch viel geschneit. Aber ich habe es trotzdem ohne Probleme von New York nach Newark geschafft, und zwar ganz ohne Taschenlampe, Essen und Wasser. Was so ein bisschen Training im deutschen Winter doch ausmacht!


Über Nacht ist es dann noch mehr geworden und Rutgers, die anderen Unis in Newark, und alle öffentlichen Schulen in Newark und New York haben für den nächsten Tag alles dichtgemacht. Das Vorwärtskommen im Schnee war schwieriger, als man meinen könnte. Das hängt mit der interessanten Taktik zusammen, die die Stadt Newark zum Schneeräumen anwendet: "Ganz oder gar nicht" kombiniert mit "Viel hilft viel".

Das sieht so aus: Große Straßen werden gleich geräumt, kleine gar nicht oder erst ein paar Tage später. Die Straßen und Gehsteige, die vom Räumfahrzeug geräumt werden, werden komplett geräumt. So lange, bis keine einzige Schneeflocke mehr liegt. Da der Schnee ja irgendwohin muss, wird er an Häusern, Zäunen oder Straßenlaternen aufgetürmt, bis es nicht mehr höher geht. Man marschiert also auf dem Gehsteig die ganze Zeit zwischen Schneebergen entlang, die manchmal wirklich mannshoch (bzw. Lena-hoch) sind.


Leider passiert es auch manchmal, dass man an einer Straßenecke steht, an der die Schneeräumer vergessen haben, einen Durchgang durch die Schneeberge zu schaufeln...


Und wenn der Schnee dann schmilzt, dann schmilzt er natürlich zuerst am Rand der Berge, also an den Straßenecken. Und dann heißt es fröhlich durch die dreckigen Pfützen stapfen, um auf die andere Straßenseite zu kommen. Außen herum geht ja nicht, wegen den Schneebergen links und rechts!

Samstag, 29. Januar 2011

Key West - eine Reise in vielen Bildern

Von Miami aus habe ich einen Tagesausflug nach Key West gemacht. Key West ist eine Insel am Ende der Florida-Keys-Inselkette und die südlichste Stadt der USA. Von dort aus sind es nur 90 Meilen (145 km) bis nach Kuba. Sehen kann man Kuba aber auch bei gutem Wetter und klarer Sicht nicht, wegen der Erdkrümmung.


Selbst wenn Key West kein schöner Ort wäre, sollte man trotzdem hinfahren, weil alleine der Weg schon atemberaubend schön ist. Man fährt über den Overseas Highway, der die Inseln der Florida Keys von Key Largo im Norden bis nach Key West verbindet.

Leckeres Starbucks-Frühstück in Key Largo
Der Highway verdient seinen Namen wirklich: Man fährt praktisch direkt über das Meer, auf einer Straße, die einfach über den Ozean gebaut wurde liegt. Links und rechts weit und breit nur Meer, Inseln und Boote. 

In Key West angekommen, gibt es viele kleine, schöne, bunte, gemütliche Häuser.


Key West ist ein beliebtes Ziel für Touristen - es gibt viele Hotels, Restaurants und noch mehr Geschäfte. Trotzdem bemerkt man das fast gar nicht, wenn man durch die Stadt spaziert. Wahrscheinlich liegt das daran, dass es wenige Kettenrestaurants gibt, die meisten Hotels ziemlich klein sind und die Geschäfte Handgemachtes und Spezialitäten wie "Key Lime Pie" und "Lime Pie Chocolate" verkaufen. Kann ich beides sehr empfehlen.


Viele Palmen, viel Grün und blühende Blumen gibt es auch - und das im Januar. Welch Wohltat, wo ich doch noch eine Woche davor bei Dauerkälte und Schnee gefroren habe.


Da Key West eine Insel ist, gibt es natürlich auch genug maritimes Flair, Strände, Meer und tolle Aussichten.


Ein paar kleine Entdeckungen, die ich unterwegs gemacht habe:


Der Sonnenuntergang am Sunset Pier war definitiv eines der Highlights von meinem Key-West-Ausflug und der ganzen Florida-Reise.