Dienstag, 16. August 2011

Klein Lena in Deutschland

Heute jährt sich mein Abflug nach Amerika. Deshalb wird es höchste Zeit, dass ich erzähle, was ich alles seit dem letzten Blog-Eintrag gemacht habe. Jetzt bin ich wieder in Deutschland und das Abenteuer Amerika ist vorbei. In diesem Jahr habe ich viel gelernt, viel studiert, viel Spaß gehabt, viel gesehen, viel Schönes erlebt, viele nette Leute kennengelernt, viele tolle Sachen erlebt und durchaus auch viel Heimweh gehabt. Das Jahr war so aufregend und erlebnisreich, dass wohl niemand außer mir selbst wirklich verstehen kann, wie sehr ich mich persönlich und akademisch weiterentwickelt habe und wie sehr mich vieles beeindruckt hat. Ich bin sehr froh und unglaublich dankbar über die Unterstützung, die ich finanziell von Fulbright und psychologisch von Thomas, meiner Familie und meinen Freunden bekommen habe. Ohne euch alle hätte ich das nicht geschafft und das Jahr wäre nur halb so schön gewesen!

Ich hoffe, dass mein Blog dieses Jahr über zumindest einen kleinen Eindruck davon geben konnte, was ich gemacht, gesehen und erlebt habe.

Seit ich das letzte Mal darüber gebloggt habe, dass ich aus meiner Wohnung in Newark ausgezogen bin, habe ich sehr viel gemacht - aber der Reihe nach:

Road Trip

Eine Woche nach Semesterende bin ich von New York aus nach Kansas geflogen, um mich dort mit Anja und Steffi zu treffen und unseren Road Trip zu starten. Unterwegs in Las Vegas ist dann noch Jenny dazugekommen und wir sind zu viert weitergebraust. Wir sind vier Wochen lang quer durchs halbe Land gefahren und haben wunderschöne Nationalparks, aufregende Städte und bezaubernde Landschaften gesehen. Insgesamt waren wir in 18 Staaten unterwegs und sind fast 12.000 Kilometer gefahren. Die Reise hat viel Spaß gemacht und mir unglaublich tolle Eindrücke von der Vielfalt und Weite der USA beschert. Ich weiß noch nicht, wie ich den Road Trip blog-technisch verarbeiten kann, weil es dazu einfach zu viele Fotos und zu viel zu erzählen gibt. Hier zumindest ein Eindruck von unserer Route:


Entspannen in New York und Umgebung

Nachdem ich das zweite Semester abgeschlossen hatte, war noch genug Zeit, um ganz ohne Stress New York und die umliegende Gegend zu genießen. Im Mai habe ich im Central Park am Wochenende ein Abschiedspicknick organisiert, zu dem alle Leute gekommen sind, die mir in diesem Jahr ans Herz gewachsen sind. Mit dem Wetter hatten wir richtig Glück: Obwohl es die ganze Zeit ziemlich bewölkt war, hat es erst angefangen zu regnen, als wir sowieso gerade aufbrechen und in eine Bar weiterziehen wollten.


Auch nachdem ich vom Road Trip wieder zurückgekommen bin, hatte ich noch genug Zeit, die Gegend zu genießen und mich von anderen Leuten zu verabschieden. Ich habe ausgedehnte Spaziergänge durch viele Stadtteile gemacht, bin ins Guggenheim-Museum gegangen und habe sogar Michael Ballack im Chinatown bei einem Fußballspiel entdeckt.


Heimkehr nach Deutschland

Am 21. Juni war es dann so weit: Der Rückflug nach Deutschland stand an! Wayan und Karina, zwei Freundinnen aus Amerika, waren so nett und haben mich zum Flughafen gebracht. Sonst hätte ich mit meinen zwei großen Koffern und meinem Handgepäck, das 17 Kilo gewogen hat, wirklich Probleme bekommen. Nach einem Flug über Nacht bin ich an einem wunderschönen warmen Sommertag in München gelandet. Zum Wiedersehen sage ich nur eins: Es war schön! :-)


Über mein Empfangskomitee am Münchner Flughafen habe ich mich sehr gefreut, genauso wie über das Wiedersehen mit den Mädels.


Der erste Unterschied, der mit im Vergleich zu Amerika aufgefallen ist, hat mit dem Einkaufen zu tun. Am Tag nach meiner Ankunft wollte ich Einkaufen gehen - ging aber nicht, weil Feiertag war. Bye-bye Einkaufen sonntags und abends... Und als ich dann doch ein paar Tage später im Supermarkt war, ist mir aufgefallen, dass die Verkäufer nicht entspannt sind wie in Amerika und einem noch helfen, die Waren in Tüten einzupacken. Im Gegenteil: Hier muss man schauen, dass man möglichst schnell nach der Kasse das Weite sucht, damit sich nicht die Einkäufe der Hintermänner auf den eigenen stapeln.

Geburtstagsfeier

Meinen Geburtstag am 30. Juni habe ich mit einer Welcome-Back-Foto-und-Burger-Session verbunden. Wir haben im Garten Burger gegrillt (was sonst nach einem Jahr Amerika?) und viele Fotos vom Road Trip und anderen Sachen in Amerika angeschaut. Neben den üblichen Verdächtigen war noch jemand anders bei der Feier dabei: Martin, mein Fulbright-Kollege aus Newark. Er macht den Sommer über ein Praktikum in Düsseldorf und ist für ein Wochenende nach München gekommen. Da hat es sich gut getroffen, dass ich da gleich gefeiert habe. Am nächsten Tag habe ich ihm dann eine Stadtführung durch München gegeben, wo wir unter anderem die Eisbach-Surfer gesehen haben.


Praktikumssuche

Kaum heimgekommen, ging es auch schon mit dem Ernst des Lebens weiter. Ich habe mich auf die Suche nach einer sinnvollen Beschäftigung für die nächsten sechs Monate gemacht, also ein Praktikum, bevor ich dann nächstes Jahr meine Magisterarbeit schreibe. Das Ganze ging sehr gut und problemlos voran, und am 1. September fange ich in der Konzernzentrale der Allianz in München in der Unternehmenskommunikation an. Ich freue mich schon sehr darauf. Wer dazu mehr wissen will, kann mich gerne anschreiben.

Wohnungssuche

Und passend zum neuen Job gibt es auch noch eine neue Wohnung! Glücklicherweise kann ich von einem anderen Münchner Fulbrighter, der wieder zurück in die USA geht, die Wohnung übernehmen. Ab September residiere ich also in der Maxvorstadt mitten drin im Geschehen. Die Wohnung ist klein, aber fein, und das Beste ist die Lage: Keine zehn Minuten zu Fuß zum Thomas und in die Arbeit brauche ich gerade mal eine Viertelstunde, weil der Bus direkt vor der Haustür hält. Nächste Woche steht der Umzug an.

Was passiert jetzt mit dem Blog?

Den Blog habe ich angefangen zu schreiben, damit sich jeder ein Bild von meiner Zeit in Amerika machen kann. Jetzt bin ich wieder da, aber ich habe noch ein paar Geschichten auf Lager, von denen ich gerne noch erzählen würde und zu denen ich bisher noch nichts oder nur einen Entwurf geschrieben habe. Es lohnt sich also, immer noch ab und zu auf dem Blog vorbeizuschauen. Vorschläge, was ich mit dem Blog machen soll, nachdem ich auch diese Geschichten erzählt habe, sind gern gesehen!