Donnerstag, 19. Mai 2011

Einziehen, ein Jahr bleiben, ausziehen

Seit ich am Montag ausgezogen bin und zu meinem Road Trip aufgebrochen bin, bin ich also jetzt offiziell obdachlos. Ich habe mir gedacht, dass ich mir eine Menge Geld spare, wenn ich im Mai schon ausziehe und nicht noch einen Monat länger in Newark Miete bezahle. Von dem Geld, das ich da spare, kann ich ja schon fast meinen halben Road Trip bezahlen!

Mein Zimmer und meine ganze Wohnung habe ich echt gern gemocht. Da hatte ich das letzte Jahr über ein echt schönes Zuhause.


Zum Glück gibt es in Elizabeth, einem Nachbarort von Newark, einen Ikea. Den habe ich gleich im Landeanflug auf Newark entdeckt, als ich aus San Francisco gekommen bin. Der ist nämlich direkt hinter dem Flughafen. Gleich drei Tage, nachdem ich in Newark angekommen bin, habe ich mich mit Martin und Arne auf zum Haushalts-Shopping gemacht. Weil mein Zimmer möbliert war, musste ich immerhin nicht wie Arne ein ganzes Bett und einen Schreibtisch herumschleppen. Auch so kam nämlich genug zusammen. Ich bin mit einem großen und einem kleinen Koffer in Amerika angekommen. Und in den paar Tagen, die ich am Anfang bei Martin verbracht habe, hat sich schon so viel angesammelt, dass wir beide mit jeweils einem großen und einem kleinen Koffer zu mir gegangen sind. Da habe ich mich schon gefragt, was ich damit nach einem Jahr machen soll.


Mein Zimmer war viel größer, als ich es für ein Studentenwohnheimzimmer erwartet hatte. Und für mich war es ungewohnt vielseitig "einrichtbar" (gibt es ein Wort dafür?). Damit meine ich, dass das Zimmer vier gerade Wände hat mit vielen Möglichkeiten, die Möbel zu stellen. Und ich habe viel Platz an den Wänden, um Bilder, Poster und Postkarten aufzuhängen. Ich mag mein Zimmer zu Hause sehr - aber ich wollte dort immer gern mehr Sachen aufhängen, als ich mit der Dachschräge konnte. Deswegen konnte ich mich in Newark ganz kreativ austoben.


Und nach dem großen Ikea-Ausflug und noch einem zweiten kleinen eine Woche später habe ich mich richtig wohlgefühlt. Dann hatte ich Vorhänge für meinen Schrank, der vorher nur ein Brett und eine Kleiderstange an der Wand war, und sogar eine Zimmerpflanze.


Besonders toll fand ich auch, dass das Zimmer genug Platz hatte für ein großes Bett und noch Platz genug am Boden für eine große Matratze, auf der die Luisa schlafen konnte, als sie mich besucht hat. Und die Aussicht aus dem 12. Stock war natürlich auch nicht zu verachten. Von meinem Fenster aus konnte ich den ganzen Rutgers-Campus überblicken und habe außerdem fast den ganzen Tag Sonne abbekommen. Und auf der anderen Seite des Gebäudes gab es die Super-Aussicht auf Manhattan. Von unserer Lounge aus hat man einen tollen Blick auf Newark und die Skyline von Manhattan. Ein paar Hochhäuser stehen zwar in Newark ein bisschen im Weg, sa dass man keinen Postkarten-Blick auf die Stadt hat. Aber Downtown und das Empire State Building sieht man trotzdem super. Und ich muss sagen, dass diese Aussicht manchmal schon sehr vom Lernen ablenkt... Aber man will ja nicht undankbar sein!


Ja, und kaum waren alle Bilder und die USA-Flagge an der Wand aufgehängt und der Schrank randvoll mit neuen, günstigen Klamotten aus Amerika gefüllt, war es auch schon wieder Zeit, auszuziehen. Ich konnte zum Glück alles loswerden, das ich mir gekauft habe und aber nicht zurück mit nach Deutschland nehmen kann. Für alles habe ich dankbare Abnehmer oder Käufer gefunden, zum Glück! Und ich war so froh, dass mir Karina aus dem 13. Stock beim Umziehen geholfen hat. Es war ja auch schon zu zweit anstrengend gunug. Und sie ist auch so nett, dass sie meine zwei Koffer für den Monat, in dem ich unterwegs bin, bei sich in der Wohnung beherbergt. Die Koffer habe ich übrigens mit meiner neuen Kofferwaage gewogen, die ich mir extra dafür gekauft habe. Sie waren so schwer, dass ich sie kaum hochheben konnte- 30 und 31 kg. Von der Fluglinie erlaubt sind leider nur 23. Da muss ich mir die nächsten vier Wochen noch was überlegen.


Vorerst bin ich aber froh, dass der anstrengende Umzug schon vorbei ist. Als das erledigt war, wae ich so froh, dass ich gar nicht traurig war, dass ich schon ausziehe, obwohl ich normalerweise in so einer Situation schon traurig wäre. Aber ich habe es ja auch gut, dass ich nach der Reise noch zurück nach New York kommen kann. Da habe ich dann genug Zeit und Ruhe, um Abschied zu nehmen.

Lena im Zentrum der Macht

Jetzt, wo das Semester vorbei ist, habe ich wieder ein bisschen mehr Zeit, ein paar Blogeinträge zu schreiben, die ich schon zu lange verschoben habe oder die schon länger als Entwürfe in meinem Blog schlummern. Einer meiner Ausflüge, über den ich schon lange schreiben wollte, war mein Besuch bei Anne in Washington, D.C. Im Februar bin ich für vier Tage nach Washington gefahren, um dieses Ziel auch endlich auf meiner Liste abzuhaken. Anne war von September bis März für sechs Monate als Au-pair dort. Sie hat über ihre Erlebnisse übrigens auch einen Blog geschrieben.


Netterweise hat mich Anne eingeladen, die Tage bei ihr und der Familie zu verbringen. Annes Gastfamilie besteht aus den Eltern John und Tessa und ihren Kindern Hugo und Maggie. Im Vergleich zu vielen anderen Au-pairs, die von ihren Familien richtig ausgenutzt werden, hat Anne sehr viel Glück gehabt. Die Eltern sind total nett, die Kinder brav und sie hat auch am Abend und am Wochenende meistens frei. Und außerdem wohnt die Familie in einer sehr schönen Gegend der Stadt nur ein paar Blocks vom Capitol entfernt. 


Als ich in D.C. angekommen bin, habe ich mich zuerst mit einer von Couchsurfing zum Mittagessen getroffen, weil ich noch nicht gleich zu Anne konnte. Sie hat an dem Tag nämlich Begleitperson beim Schulausflug von einem der Kinder gespielt. Und wohin macht ein Kind aus Washington einen Ausflug? Ja genau, ins Weiße Haus! Da konnnte die Anne also rein, Glück gehabt! Danach hat sie mich abgeholt und wir haben die Sachen zu ihr nach Hause gebracht. Und ich hatte sogar noch mehr Glück, denn der Mieter der Basement-Wohnung im Haus der Gastfamilie war kurz vorher ausgezogen. Und die Wohnung sollte möbliert vermietet werden, aber sie hatten noch keinen neuen Mieter. Deshalb hatten wir dann für vier Tage eine ganze Wohnung fur uns.


Von dort sind wir dann zur Library of Congress aufgebrochen, das ist die größte Bibliothek der USA. Die ist wirklich riesig und wunderschön. Da gibt es nicht nur Millionen von Büchern zu Bestaunen, sondern auch noch verschiedene Ausstellungen und schöne Räume, die toll verziert sind. Man kann auch eine Gutenberg-Bibel und eine Kopie der Magna Charta bestaunen. Die Bibliothek ist so groß, dass sich Anne darin verlaufen hat. Als wir rausgeworfen wurden, weil in D.C. überall um 17 Uhr die Gehsteige hochgeklappt werden, war ich gerade in einem Ausstellungraum und Anne hatte sich vorher mal auf den Weg zum Klo gemacht. Und als ich dann raus musste, hat es noch ganz schön lang gedauert, bis sie auch wieder da war. Danach sind wir noch am Capitol und am Supreme Court vorbei gegangen. Die waren natürlich auch schon geschlossen, war ja schon spät. Aber das war ja auch erst mein erster Tag dort.


Am Abend sind wir dann auf eine Party zu einer von Annes Au-pair-Freundinnen gegangen, deren Gastfamilie nicht da war. Da habe ich mich dann im Beer Pong versucht und ich habe mich sogar ganz gut angestellt. Vorher waren wir noch in einem mexikanischen Restaurant gegessen. Da waren wir alle nach der Vorspeise schon satt, weil es da Tortilla-Chips mit leckerer Salsa gegeben hat, die immer wieder aufgefüllt wurden.


Am nächsten Tag haben wir uns in einer kleinen süßen Bäckerei in der Nähe von Annes Haus für das anschließende Sightseeing gestärkt. Zuerst haben wir eine kostenlose Führung durchs Capitol gemacht. Dabei haben wir einen hochpatriotischen Film über die amerikanische Geschichte geschaut, viel über den Bau und die Bedeutung des Capitol erfahren und die weltberühmte Kuppel sehr, sehr oft fotografiert. Außerdem habe ich fast noch mehr Fotos von dem Gemälde 'The Baptism of Pocahontas' gemacht. Dieses Bild haben wir im ersten Semester Amerikanistik besprochen und es hat sich toll angefühlt, das in echt zu sehen! Danach sind wir in die National Gallery of Art gegangen und haben uns Gemälde und Skulpturen angeschaut.


Anschließend ging es eine Straße entlang, die mich irgendwie sehr an München erinnert hat. Da war alles sehr, sehr sauber und links und rechts standen lauter griechisch-römisch anmutende Prachtbauten. Am Ende der Straße hat uns das American History Museum gelockt. Das war übrigens auch wie alle anderen Museen der Smithsonian Institution kostenlos. Wenn man eine günstige Übernachtungsmöglichkeit hat und sonst auch nicht so viel ausgibt, kann man in Washington also wirklich billig Urlaub machen. Im Museum waren tolle Sachen ausgestellt: ein altes Haus, über dessen Bewohner man etwas erfahren hat, die Kleider der First Ladies bei der Amtseinführung der Präsidenten und die Original-Flagge, die Francis Scott Key zum Schreiben der amerikanischen Nationalhymne inspiriert hat.


Zum Abschluss der Sightseeing-Tour haben wir uns dann noch auf den Weg zum Weißen Haus gemacht. Das ist schon beeindruckend, wenn man das in echt sieht! Wirklich groß ist es, schön weiß natürlich und unglaublich gut bewacht. Mit dem Auto vorbeifahren darf man nicht und auf dem Dach oben laufen schwarz gekleidete Scharfschützen rum. Wenn das schon so offensichtlich ist, wer weiß, was es da im Verborgenen noch alles gibt: Geheimgänge und so weiter? Um unsere Füße nach dem langen Tag etwas zu entspannen, sind wir dann noch ins Kino gegangen.


Am nächsten Tag sind wir am Vormittag in den Zoo gegangen, der dank Smithsonian auch kostenlos ist. So etwas habe ich noch nie erlebt, dass man in einen Zoo einfach so hineinspazieren kann. Zoos sind toll! Es macht mir immer wieder Spaß, in einen zu gehen. Und dort habe ich auch ein Tier gesehen, das ich vorher noch nicht kannte: einen roten Panda. Der sieht allerdings weniger wie ein Panda aus, aber dafür mehr wie eine Mischung aus einer flauschigen Katze, einem roten Fuchs und einem Teddy-Bär. Sehr süß auf alle Fälle!


Danach sind wir noch mal zur National Mall gegangen und haben dort alle Monuments und Memorials abgeklappert. Das war ein ganz schön langer Marsch, denn die Mall ist umgefähr vier Kilometer lang. Wir haben die Memorials für den Ersten und den Zweiten Weltkrieg und für den Vietnam-Krieg besichtigt. Und danach sind wir die Treppen zum Lincoln Memorial hochgespurtet. Dieses Memorial ist wie ein Tempel. So wird also Geschichte zelebriert in einem Land, das immer nur eine Demokratie war und keine Könige und Cäsaren zu verehren hat. Zu guter Letzt haben wir noch am Washington Monument viele Spring-Fotos gemacht. Ich muss gestehen, dass ich das Monument überhaupt nicht schön finde. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, warum die Amerikaner einer Person, die sie so verehren, so ein Monument gebaut haben...


Anschließend hatten wieder einmal wunderbares Essen bei einem Thailänder. Dort hatten wir absolut leckeres Thai-Curry. Danach konnten wir uns nur noch auf 'unsere' Couch unten in der Wohnung legen, die Füße hochlegen und uns beim Fernsehen entspannen. Wir haben uns 'Liebe hat keine Ferien' angeschaut und festgestellt, dass sogar die relativ harmlosen Liebesszenen in diesem Film für das amerikanische Fernsehen um 20 Uhr zu viel sind. Die waren nämlich alle herausgeschnitten.

Am nächsten Tag habe ich mich nach einem guten Frühstück auf den Rückweg gemacht. Und wieder einmal habe ich mich gefreut, das es hier so üblich ist, mit dem Bus zu verreisen. Die Busfahrt hat hin und zurück nur 30 Dollar gekostet und der Greyhound-Bus war groß, komfortabel mit viel Beinfreiheit und pünktlich. Das war ein sehr gelungener Urlaub, besonders auch dank Anne und dem tollen sonnigen Wetter, das wir hatten.

Samstag, 14. Mai 2011

Ein Jahr in Zahlen

Weil das Uni-Jahr jetzt vorbei ist und weil ich gerne Listen mache, habe ich eine kleine Statistik über meine Zeit in Amerika aufgestellt:

  • Anzahl der Tage in Amerika bis jetzt: 271
  • Tage außerhalb von Amerika: 6 in Jamaika, 3 in Kanada
  • Besuch aus Deutschland: 10 Leute (Thomas, 6 Mädels, Luisa, Mama und Gitti)
  • Besuchte Bundesstaaten: 8 und D.C.
  • Professoren, die ich mit Vornamen anspreche: 4 von 6
  • Geschriebene Papers: 6 lange, 2 mittlere, 4 kurze
  • Gesamtlänge der Papers: 202 Seiten
  • Längstes Literaturverzeichnis in einem der Papers: 47 Einträge
  • Gelesene Bücher und Papers: unzählige
  • Höchststand der aus der Bibliothek gleichzeitig ausgeliehenen Bücher: 73
  • Stressige Momente erlebt: viele
  • Schöne Momente erlebt: unzählige
  • Kosten, um mal eben schnell nach New York zu fahren: $1.30
  • Länge des geplanten Road Trip: 4 Wochen, 10.000 km

Freitag, 13. Mai 2011

Frühling und Foto-Ambitionen

Lange genug hat es ja gedauert, aber vor ein paar Wochen ist es auch hier endlich richtig Frühling geworden. Und ich habe mich so darüber gefreut! Es war hier ziemlich lange immer wieder recht kalt. Als meine Mama Anfang April da war, waren wir an manchen Tagen noch mit richtig dicken Jacken und Schals unterwegs. Und weil es so kalt war, haben die Bäume lang nicht geblüht. Als es dann endlich warm geworden ist, sind innerhalb kürzester Zeit alle Bäume geradezu explodiert und haben wunderschöne Blüten gehabt. Irgendwie habe ich mich noch nie über den Frühling so gefreut wie dieses Jahr. Woran das wohl liegt? Vielleicht, weil hier alles noch neu aussieht, wenn es blüht, und ich das so hier noch nie gesehen habe?

Das habe ich gleich zum Anlass genommen, meine neue Kamera auszuprobieren, die ich mir erst vor ein paar Wochen gekauft habe. Die hat sehr viele verschiedene Modi und die Bilder werden toll. Da werde ich gleich noch zum richtigen Profi-Hobby-Fotograf! Außerdem habe ich in letzter Zeit wirklich viel draußen gemacht und den Frühling in vollen Zügen genossen.


Zuerst einmal habe ich zusammen mit Martin eine Neuauflage des Cherry Blossom Bike Ride gestartet, diesmal mit vielen Kirschblüten und in unserem eigenen Tempo, also nicht schon mit Pause nach fünf Minuten. An dem Wochenende war im Branch Brook Park ein Kirschblütenfestival, das wirklich gut besucht war. Da gab es Essensstände, Musik und anscheinend auch ein 10-Kilometer-Rennen, aber das habe ich nicht gesehen. Es waren einige Fahrradfahrer unterwegs, aber die große Mehrheit ist mit dem Auto gekommen. Deshalb war hat der Stau auch ungefähr zwei Kilometer vor dem Park schon angefangen. Ich frage mich, wo die alle geparkt haben. Der Branch Brook Park hat mehr Kirschbäume als Washington, D.C. und ist wunderschön, wenn alles rosa und weiß blüht. An diesem Tag haben die Bäume geblüht, die Sonne hat geschienen und wir haben eine schöne Radltour gemacht: ein gelungener Tag!


Und weil ich nicht genug bekommen konnte, bin ich ein paar Wochen später noch zu einem anderen Kirschblütenfest gegangen - dieses Mal in den Brooklyn Botanic Garden. Da wollte ich sowieso schon immer hin und da hat es sich gut getroffen, dass Aynur herausgefunden hat, dass es da auch ein Festival gibt. Zuerst waren wir wirklich abgeschreckt, als wir die Massen und Schlangen am Eingang gesehen haben. Wir haben schon überlegt, ob wir das nicht lieber sein lassen sollen und stattdessen einfach in den Prospect Park nebenan gehen sollen. Wir haben uns aber dann doch entschieden, in den botanischen Garten zu gehen. Und ich bin so froh, dass wir das gemacht haben! Die vielen Leute haben sich in dem großen Garten gut verteilt und die ganzen Bäume waren so schön. Außerdem gab es noch eine interessante Bonsai-Ausstellung und zwei Innenbereiche mit verschiedenen Themen und Pflanzen: Wüste und tropischer Regenwald. Und draußen Tulpen in ungefähr zehn verschiedenen Farben. Wir haben unglaublich viele Fotos gemacht. So viele, dass ich hier nur eine kleine Auswahl meiner absoluten Lieblingsbilder hochladen kann.


Auch der Rutgers-Campus hatte frühlingsmäßig viel zu bieten. Es war sehr toll, endlich mal wieder in die Uni zu gehen, ohne zwiebelmäßig drei Schichten Klamotten zu tragen und ohne zu frieren. Stattdessen konnte man sich draußen auf eine Bank setzen und sich die Sonne ins Gesicht scheinen lassen. Vor zwei Wochen war hier "World Week" - eine Woche, in der es verschiedene Veranstaltungen gab, bei denen die Kulturen der Welt gefeiert wurden. Ein Event fand am Nachmittag draußen statt. Da waren Zelte mit Ständen aufgebaut, bei denen verschiedene Studentengruppen etwas gezeigt oder aufgeführt haben. Zum Beispiel hat eine indische Tanzgruppe Bollywood-Tänze aufgeführt, bei der Asian Student Organization gab es leckeres asiatisches Essen zum Probieren und das Portugiesisch-Department hat Fotos aus Portugal ausgestellt und Pasteis de Nata serviert, die ich vor zwei Jahren in Lissabon für mich entdeckt habe.


Jetzt, wo es warm geworden ist, habe ich es auch endlich mal in den Bronx Zoo geschafft. Ich liebe Zoos und da wollte ich schon hin, seit ich hier hergekommen bin. Der Bronx Zoo ist so riesig, dass man an einem Tag nicht mal alles sehen kann. Und jeden Mittwoch ist der Eintritt frei! Man kann spenden, wie viel man will, und muss nicht den kompletten normalen Eintrittspreis von $16 bezahlen. Wie immer waren die Affen ein Highlight. (Ich sage immer, dass Leute, die die Evolution leugnen, doch einfach mal in den Zoo gehen und bei den Affen vorbeischauen sollen, das würde sie schnell eines besseren belehren...) Und sogar das Gebrüll vom großen Papa Löwe habe ich mitbekommen. Da habe ich mir wieder einmal gedacht: Wahnsinn, was sich die Natur alles einfallen hat lassen - Schildkröten, die 100 Jahre alt werden, Pfauen, die beeindruckend schön aussehen, Giraffen, deren Hals länger ist als ihre Beine, und Flamingos, die es auf einem Bein stehend so richtig gemütlich finden.


Und zu guter Letzt habe ich mir letzten Samstag eine Auszeit von den Finals gegönnt und bin zu einem "May Flowers Photo Hike" gegangen, den jemand aus der New-York-Gruppe von Couchsurfing organisiert hat. Die Idee war, dass sich ein paar Leute am Times Square treffen und dann einfach einen ganzen Tag lang durch Manhattan wandern, die Stadt genießen und viele Fotos machen. Wir sind nach Norden gewandert und zum Central Park gegangen. Dort gab es wirklich viele tolle Motive: der grüne Park, ein paar Inline-Skates-Fahrer, die Figuren wie beim Eiskunstlauf gefahren sind, eine Swing-Gruppe, zu deren Musik ungefähr 20 Leute getanzt haben, und riesige Seifenblasen. Irgendwann haben wir dann eine Pause eingelegt, Sandwiches gegessen, uns unterhalten und Frisbee und Football gespielt. Wir waren eine bunte Truppe mit New Yorkern aus verschiedenen Ländern (USA, Portugal, Türkei, Indien) und einigen, die gerade als Touristen in der Stadt waren (aus Australien, Deutschland und Rumänien). Die Leute waren alle wirklich nett und ich habe einen wunderschönen Tag verbracht. Ich bin wirklich froh, dass ich die Finals an diesem Tag Finals habe sein lassen und mich dazu entscheiden habe, da mitzumachen!