Montag, 27. Dezember 2010

Schnee, Schnee und nochmals Schnee

Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass ich mal einen Blog-Eintrag über Schnee schreiben würde. Ich habe immer gedacht, dass ich im Vergleich zu Leuten, die aus wärmeren Ländern kommen, gut auf den Schnee hier vorbereitet bin. Aber anscheinend ist er doch so beeindruckend, dass ich darüber schreibe. Allein, wie schnell es hier so viel geschneit hat, ist wirklich bemerkenswert.

Eigentlich wollte ich heute mit dem Thomas zu einer Reise zu den Niagarafällen und nach Toronto aufbrechen. Dass ich jetzt doch zu Hause sitze und über den Schnee schreiben kann, liegt daran, dass die Reise wegen zu viel Schnee ausgefallen ist.

Gestern ging es los: Das erste Mal, seit ich hier bin, hat es richtig geschneit - die vier Flocken, die vorher mal gefallen sind, zählen nicht so richtig, finde ich. Zusammen mit dem Wind war es in New York richtig kalt und der Thomas und ich haben ausgesehen wie zwei Schneemänner, als wir herumspaziert sind.


New York sieht verschneit sehr schön aus. Und gerade zu den Weihnachts-Sehenswürdigkeiten wie dem Weihnachtsbaum am Rockefeller Center passt der Schnee wirklich gut.


Auch andere Gebäude und Plätze machen verschneit einen guten Eindruck.


Aber nach einer Zeit ist es irgendwie doch stürmische und ungemütlicher geworden, so dass wir manchmal kaum noch die Augen offen halten konnten.


Wenn man die Augen nicht richtig aufmachen kann und einem der Wind Schneeflocken ins Gesicht weht, entstehen auch so schöne Fotos wie das folgende:


Den Rest des Tages haben wir vom Schnee nicht mehr viel mitbekommen, weil wir zum Shoppen in die Mall gefahren sind. Aber dann der Heimweg: Wow, so viel Schnee! Der Zug ist vor sich hingekrochen und es hat wirklich richtig, richtig viel geschneit und gestürmt. Autos und Busse sind steckengeblieben und nicht mehr vorwärts gekommen. Und wir sind einfach mitten auf der Straße nach Hause gegangen, weil das die einzige Stelle war, auf der man einigermaßen vom Fleck kommen konnte. Der Eingang und die Treppe von der U-Bahn in Newark hoch sahen so aus:


Als dann der Niagara-Trip abgesagt wurde, haben wir uns heute erst am Nachmittag wieder aus dem Haus getraut. Obwohl an vielen Stellen schon geräumt wurde, liegt in Newark überall sehr, sehr viel Schnee. Ein Mann, der vor seiner Haustür stand und ungläubig auf die Schneemassen schaute, hat uns gesagt, dass er schon sein ganzes Leben hier wohnt und noch nie so viel Schnee gesehen hat. Und so viel war es wirklich:


Mal schauen, wie lange es dauert, bis diese Straßen und Autos wieder schneefrei sind!


Und dazu noch der kalte Wind! Das war echt ungemütlich draußen. Auf dem Heimweg sind wir dann auch noch knietief durch den Schnee auf dem Campus gestapft. Danach war eine warme Dusche bitter nötig und unglaublich schön!

Sonntag, 26. Dezember 2010

Weihnachten in Amerika

Dieses Jahr feiere ich ganz anders Weihnachten als sonst: in Amerika, mit Santa Claus statt Christkind, ohne Mama und Luisa, aber dafür mit dem Thomas.

In New York konnte man schon im November eindeutig sehen, dass es auf Weihnachten zugeht. Dieser Weihnachtsbaum ist der erste, den ich in der Stadt entdeckt habe, und zwar schon am 5. November.


Danach habe ich nach und nach immer mehr Weihnachtsdekoration entdeckt. Und anders, als man sich das vielleicht vorstellt, ist das meiste gar nicht kitschig, sondern sehr schön und stimmungsvoll. Und ich habe mir auch das Weihnachtsgeschäft viel stressiger vorgestellt, als es in Wirklichkeit ist. Die Schaufenster sind schön dekoriert und die Kaufhäuser auch, vor allem Macy's am Herald Square, das größte Kaufhaus der Welt.


Weihnachtsmärkte gibt es auch in New York. Ein sehr schöner mit vielen kleinen Ständen und einer Eisfläche ist im Bryant Park direkt hinter der New York Public Library. Da bin ich oft auf meinem Heimweg vorbeigekommen. Verkauft werden ähnliche Sachen wie auf einem deutschen Christkindlmarkt: Schmuck für den Baum, Essen, Kirschkernkissen und kleines Allerlei. Der kleine Minuspunkt an der Sache: Glühwein gibt es nicht. Trotzdem hat es mir da sehr gut gefallen. Besonders schön war es auch, abends den Leuten beim Schlittschuhlaufen zuzuschauen.



Eine weitere Eisfläche gibt es am Rockefeller Center, direkt vor dem großen Weihnachtsbaum, der jedes Jahr beim Lighting of the Tree feierlich erleuchtet wird und wo ich dieses Jahr auch dabei war. Davor stehen die berühmten beleuchteten Engel mit den Posaunen.



Mein Zimmer habe ich auch dekoriert. Am Tag vor Heiligabend habe ich mir einen Weihnachtsbaum gekauft und aufgestellt. Ich habe schon befürchtet, dass ich dieses Weihnachten ohne Baum feiern muss, aber zum Glück habe ich ja noch ein schönes Plastikbäumchen gefunden. Und mit ein paar Kugeln und Schleifen geschmückt und mit Geschenken darunter sieht er gleich sehr, sehr schön aus!


Am Heiligabend selbst bin ich dann nach New York gefahren, um mit ein paar Fulbrightern ins Metropolitan Museum of Art zu gehen. Ein paar von ihnen sind aus Boston über Weihnachten zu Besuch gekommen und andere wohnen in New York. Das Met ist direkt am Central Park. Am Heiligen Abend im Central Park - da bin ich mir gleich vorgekommen wie Kevin allein in New York!


Das Museum war ein schöner Zeitvertreib und hat mir das Warten auf den Thomas am Abend leichter gemacht. Mein schönstes Weihnachtsgeschenk ist nämlich abends um 18.30 mit dem Flugzeug aus Deutschland gekommen: Besuch vom Thomas! Ich habe mich so gefreut! Nach einer langen Reise nach Hause vom Flughafen und vor allem nach dem langen Flug vom Thomas waren wir dann so müde, dass wir unsere Bescherung auf den 25. Dezember verlegt habe, wie ein richtiges amerikanisches Weihnachten, bei dem Santa Claus in der Nacht auf den 25. kommt und die Kinder dann am nächsten Morgen die Geschenke auspacken. Mein persönlicher Santa Claus hat mir auch die Geschenke von Mama und Luisa mitgebracht, das war toll!


Frohe Weihnachten!

Samstag, 25. Dezember 2010

Halbzeit...

Aus, aus und vorbei - das erste Semester hier hab ich hinter mir!

In den 15 Wochen, die das Semester hier gedauert hat, habe ich eine schier unglaubliche Anzahl an Büchern gelesen.

Für meinen Kurs "Greater New York Since 1898":

Für "Immigration and American Culture and Society"

Für "Urban Educational Policy and School Improvement"

Zusätzlich noch unzählige Paper und Bücher, die nicht Teil der regulären Assignments waren, sondern die nur alleine oder zusammen mit ein paar anderen lesen musste, entweder für Referate oder (den größten Teil davon) für mein Forschungsprojekt im Seminar über New York.

Zusätzliche habe ich noch zwei lange Essays (für den New York- und den Einwanderungs-Kurs) und zwei kurze (für den Bildungspolitik-Kurs) produziert. Und die drei Referate und zwei Book Reviews, die ich auch noch anfertigen musste, nicht zu vergessen.

Alles in allem wirklich sehr, sehr viel Arbeit, bei der ich aber auch wirklich viel gelernt habe. Nichtsdestotrotz freue ich mich jetzt sehr auf einen Monat, EINEN GANZEN MONAT, ohne Uni, ohne Hausarbeiten und nur mit Büchern, die ich zu meinem Privatvergnügen lese!!! Und vor allem auf die Zeit, die ich jetzt mit dem Thomas verbringen kann!

Freitag, 17. Dezember 2010

Der Stand der Dinge

Der aktuelle Stand der Dinge: Es ist 3 Uhr nachts, mein Schreibtisch und seine Umgebung sehen mittlerweile so aus.


Ich baue mich mit dem Gedanken auf, dass ich die längste meiner drei Arbeiten heute schon abgegeben habe. Und dass ich mich einer zweiten Hausarbeit schon fertig bin, die ich morgen abgeben muss. Und dass ich auch die dritte morgen fertig geschrieben haben werde und abgeben kann.

Und natürlich mit dem Gedanken an mein Wochenende in Atlantic City!

Sonntag, 12. Dezember 2010

Wo ist Lena?

Wer von euch kennt "Wo ist Walter"? Das sind die Bilderbücher, in denen auf jeder Seite ein großes, sehr detailreiches Bild ist, in dem irgendwo Walter versteckt ist, den man suchen muss.


In Anlehnung daran die Antwort auf die Frage, wo ich denn bin, weil ich schon so lange nichts mehr im Blog geschrieben habe oder ich auch sonst wenig von mir hören lasse: Ich bin hier, festgewachsen an meinem Schreibtischstuhl, in inniger Liebe zu meinem Laptop verbunden, verschüttet unter einem großen Haufen aus Büchern und Zetteln.


Das liegt daran, dass jetzt schon die letzte Semesterwoche ist und ich dabei bin, bis nächsten Freitag drei Hausarbeiten zu produzieren. Mehr dazu, wie der Semesterendspurt in Amerika abläuft, schreibt mein Fulbright-Kollege Julian aus München, der in Atlanta studiert, in seinem Blog über die "Dead Week".

Fünf Tage noch!